RUTH LOTMAR

Lotmaria passim. Ruth Lotmar, Bienenforscherin u. Zoologin

1946 beschrieb Ruth Lotmar zum ersten Mal den Erreger einer wichtigen Bienenkrankheit, der später nach ihr benannt werden wird - lotmaria passim und sie als Forscherin unvergesslich macht. 
Dieses kleine Büchlein zeichnet die akademische Laufbahn der jüdischen Bienenforscherin Ruth Lotmar (1910 – 1989) nach und zeigt, wie das nationalsozialistische Deutschland ihr Leben verändert und sie zu einer neuen Perspektive zwingt. 

Testimonial

Dear Dr. Fuchs,

I have finally downloaded and read your touching biography of Dr. Lotmar. I am not adept at the German references but nevertheless learned a lot from your book. Fascinating that she and her family had a tie to the Klee's, another genius family. Happily, the name 'Lotmaria' seems to have stuck and is getting used to help clarify honey bee maladies. Dr. Lotmar was truly ahead of her time and Ryan Schwarz was correct to push for her recognition.

All the best,

Jay


Jay Evans
Research Leader
USDA-ARS Bee Research Lab 
BARC-E Bldg 306 Beltsville, MD 20705 USA
https://orcid.org/0000-0002-0036-4651


Ruth Lotmar (Biografie)

Wikipedia Ruth Lotmar

Ruth Lotmar und Gerold Lotmar, Die Familie Lotmar-Selig (Tonbandinterview), Zürich: Privatarchiv Gerold Lotmar, 1980.

Vom Zentrum für Bienenforschung der eidgenössischen Forschungsanstalt in Liebefeld (Agroscope) wechselte Ruth Lotmar 1947 nach Basel in die „Zoologische Anstalt der Universität Basel“ und arbeitete danach in der Abteilung Biologie der Firma J. R. Geigy AG Basel (heute Novartis) .

In den 1950er Jahren fand Ruth Lotmar in Zürich als Biologin in der Rheumaklinik und Institut für Physikalische Medizin des Universitätsspitals Zürich in der Erforschung der Wirkung von Heilquellen und Wetterlagen auf den menschlichen Organismus bis zu ihrer Pensionierung ein neues Forschungsfeld.

Dr. Ruth Lotmar (Interview im Schweizer Fernsehen, 1964, YouTube)

Dr. Ruth Lotmar (Interview im Schweizer Fernsehen, 1964, YouTube)

Ausschnitt aus der Reportage des Schweizer Fernsehen vom 22. und 29. Mai 1964 über die Entstehung und Wirkung des Föhn mit Dr. Ruth Lotmar von der Rheumaklinik und Institut für Physikalische Medizin des Universitätsspitals Zürich.


Der Bienentanz

Karl von Frisch (1886-1982) war ein deutsch-österreichischer Zoologe und Verhaltensforscher und der Doktorvater von Ruth Lotmar. Er war langjähriger Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München und er gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Verhaltensforscher.

1973 wurde er für seine wissenschaftlichen Leistungen (die Erforschung der Sinneswahrnehmungen der Honigbiene und der Art und Weise der Verständigung dieser Tiere untereinander) gemeinsam mit Konrad Lorenz und Nikolaas Tinbergen mit dem Nobelpreis für Physiologie oder Medizin geehrt.

Mit der Verleihung des Nobelpreis wurden „ihre Entdeckungen zur Organisation und Auslösung von individuellen und sozialen Verhaltensmustern“ ("for their discoveries concerning organization and elicitation of individual and social behaviour patterns.") gewürdigt.

The Dancing Bees, 1934 (YouTube)

1973 Nobel Prize Medaille in Physiologie oder Medizin für Karl von Frisch, dem Doktorvater von Ruth Lotmar.
Karl von Frisch "Le langage des abeilles" (The Dancing Bees, 1934, YouTube)

Der Bienentanz wurde bereits von Aristoteles beschrieben. Entschlüsselt wurde er von dem Verhaltensforscher und Nobelpreisträger Karl von Frisch. Der Rundtanz zeigt eine Futterquelle in der Nähe bis etwa 100 Meter vom Bienenstock an. Die Biene läuft dabei einen Kreis abwechselnd links- und rechtsherum.